Montag, 21. März 2016

Man-Tau: "Wie ich einmal versuchte, beim Spiegel zu kommentieren"

Der von mir sehr geschätzte Blogger Schoppe hat versucht, zum Lohnlügen-Tag bei Spiegel-Online einen Kommentar zu hinterlassen. Da ich nicht seine Erlaubnis habe, zitiere ich hier nur den ersten Absatz:
„Es hat wenig Sinn, Entscheidungen auf dem Arbeitsmarkt unabhängig von Entscheidungen in Partnerschaft und Familie zu betrachten. Die Erwartung an Männer, Familienversorger zu sein, ist nach wie vor groß (laut einer Studie von Jutta Allmendinger erwarten über 70 Prozent junger Frauen von einem Partner, dass er reich sei). Männer bereiten sich auf diese Rolle entsprechend schon vor einer Familiengründung vor: Die Teilzeitquote bei kinderlosen Frauen ist fast vier Mal so hoch wie die von kinderlosen Männern. Nach der Geburt eines Kindes arbeiten Männer mehr als zuvor, Frauen weniger im Beruf.
 Der vollständige, zensierte Kommentar findet sich hier: Wie ich vergeblich versuchte, am “Equal Pay Day” dazwischenzureden.

Ich würde Sie bitten: Wenn Sie den zensierten Text lesen, stellen Sie sich die Frage, was eine Zensur hier rechtfertigen würde. Beinhaltet er Rassismus, Sexismus? Ist er vulgär? Werden inakzeptable Gewalt- oder Morddrohungen ausgesprochen? Verstößt er gegen geltendes Recht, wie zum Beispiel die Holocaust-Leugnung?

All das trifft nicht. Stattdessen beinhaltet der zensierte Text eine klare Argumentation zum Stichwort scheinbarer "Lohndiskriminierung".

Spiegel Online verfolgt eine Politik, und in dem Rahmen dieser Politik, betrügt und belügt SPON seine Leser. Dazu gehört, dass Kommentare, die dieser Politik zuwieder laufen, zensiert werden, auch wenn sie nichts beinhalten, was eine Zensur rechtfertigen würde. Mit etwas Glück könnte es aber dazu kommen, dass sich die Menschen von einem Medium abwenden, welches ihnen ins Gesicht lügt. Denn rund drei Viertel hängen der Überzeugung an, dass es keine Lohndiskriminierung bei gleicher Arbeit gibt - womit sie richtig liegen.

Samstag, 5. März 2016

Faktenfehler in der "Welt" zu Vergewaltigungsvorwürfen

Mehr als zwei Monate vor dem Erscheinen des Artikels des
WELT-Journalisten Lukas Hermsmeier [1] äußerte sich der beschuldigte
James Deen ausführlich zu den Vergewaltigungsvorwürfen [2]. Im
WELT-Artikel heißt es jedoch, er äußere sich nicht dazu. Dadurch
entsteht ein tendenziöses Bild (wie auch Twister hier beschreibt) zum
Vorteil der Frauen und zum Nachteil des Mannes.
Laut dem Kommentar wurde der Fehler auch nicht nach Mail-Hinweisen und korrigierenden Kommentaren behoben. Stattdessen seien die Mails ignoriert und die Kommentare zensiert worden, wie aus einem nachfolgenden Kommentar hervorgeht. Zum Verständnis beachte man den Artikel "Die ganz alltägliche Auslassung".

Sollte das zutreffen, haben wir eine bewusste (!) Fehlinformation und damit -manipulation der Leser vorliegen, und sowas ist für eine große Zeitung nichts weniger als ein Skandal... oder Alltag?

[Nachtrag] Die Geschichte hat ein Nachspiel, die Autorin bleibt dran und hakt nach:

Richtigstellung? Nein, danke!